Windeln haben mein Leben verändert.

Schese9966
Liebe Windelgemeinde.
Das Tragen von Windeln hat mein Leben in den letzten Monaten stark verändert. Ich bin selbstbewusster geworden aber auch verschlossener.
Früher habe ich mir nie Gedanken gemacht beim Kauf von neuen Kleider ich stand in der Umkleide und die Verkäuferin half bei der Anprobe.
Heute achte ich sehr darauf dass niemand in die Umkleide sieht oder kommt, meine Schwester muss immer aufpassen draußen.
Im Turnverein kann ich mich aber wieder richtig befreit bewegen im Turndress die Girls wissen es alle und in der Umkleidekabine sind sie sehr diskret wobei ich immer ein Rock trage beim Ausziehen vom Turndress und der Legin. Benötige ich mal eine frische Windel bleiben sie draußen vor der Toilette in der Turnhalle. Früher sas ich auf der Toilette und konnte nicht Pipi wenn eine Frau im Raum war.
Mein Chef hat mir mehr Verantwortung zugeteilt als Hostesse an den Ausstellungen weil er der Meinung ist dass meine Ausstrahlung die Leute bindend. Auch mein Mann meinte zuletzt seit ich Windeln trage sei es mit mir nach dem Anfang tief nur noch Bergauf gegangen.
Liebe Grüße Schese
Schese9966
Eure Meinung und die Erfahrungen die ihr im Leben als Windelträgerin/er gemacht habt und wie ihr vor dem Tragen von Windeln gefühlt habt zu jetzt Interessiert mich sehr.
Schreibe einfach von vorher und jetzt.
Haben wir Frauen es einfacher in Windeln als Männer?
Gruess Schese
buschwindroeschen
Hallo, ich konnte mich anfangs nicht damit abfinden, dass ich (mit Mitte 30) auf Windeln angewiesen sein soll. Zum Glück hatte ich damals Hilfe, sonst wär es bestimmt schlimm ausgegangen. Es hat Jahre gebraucht, bis ich meinen Zustand akzeptieren konnte. Glücklich war ich aber nicht damit. Eher ein notwendiges Übel. Erst vor einigen Jahren habe ich gemerkt, dass ich die Windeln gern trage. Ich kann es mir heute ohne gar nicht mehr vorstellen. Auch gehe ich jetzt ganz offen damit um. Ich mache es nicht absichtlich offensichtlich, aber ich verstecke auch nichts. Den Zustand jetzt hätte ich mir anfangs nicht vorstellen können. Auch bin ich manchmal überrascht, wie unkompliziert andere damit umgehen, wenn sie merken, dass ich Windeln trage.
Viele Grüße.
Menschmeier
Hallo

Zuerst mal ein dickes Lob für die offene und ehrlichen Ausführungen von dem anderen
Geschlecht. Genau dies war der Grund weshalb ich mich hier registriert bzw. angemeldet
habe .
Ich selbst lebe meine Neigung mittlerweile auch immer öfter In der Öffentlichkeit aus , und versuche
auch gewisse Alltags Situationen ganz bewusst mit Windel zu meistern bzw zu erleben. Da ich
selbst ja jetzt nicht unbedingt darauf angewiesen bin ist so ein Live Erlebnis natürlich immer etwas
besonderes.....................
Um jetzt aber auch mal auf eine deiner Fragen zu antworten , also ja ich kann mir persönlich
den Umstand wirklich auf Windeln angewiesen zu sein nur sehr schwer vorstellen. Da wäre zum einen
mein Beruf in der Schwerindustrie , der zB. das Duschen in einer offenen Großraum Dusche zusammen
mit vielen anderen Mitarbeitern unumgänglich macht . Tut man dies nicht wird Mann natürlich
als Schmutzfink oder Sonderling abgetan. Das man dann in einem reinen Männer Job auf Verständnis
Hoffen kann wage ich jetzt auch mal zu bezweifeln. Hier denke ich herrscht zwischen den Mädels wohl
ein anderer Umgangston bzw etwas mehr Feingefühl.
Aber na ja , bestimmt gibt es auch in unserem Unternehmen Männer die mit ihrer Inkontinenz leben
und auch irgendwie damit klar kommen. Ist schon wirklich ein interessanter Gedankengang, mit was wäre wenn.......................
Zumindest habe ich mir schon öfter mal den einen oder anderen höheren Vorgesetzten mit bzw in Windeln vorgestellt , dies nimmt mir dann immer etwas die Scheu vor unserer Führungsriege .

Dies war jetzt mal eine kleine Meinungausführung meinerseits und hoffe auf weitere interessante Forums
Beiträge ,

Wünsche allen hier eine gute Zeit,

Menschmeier
Mickdl
Also meine Inko hat mit knapp 50 vor ungefähr vor 3 Jahren angefangen. Obwohl ich seit meiner frühen Jugend DL bin haben Windeln jetzt leider nur noch selten etwas schönes und ich habe mich weder daran gewöhnt welche tragen zu müssen noch mich damit abgefunden. Ich habe eine IC, das fühlt sich ungefähr so an als wenn man ständig eine Blasenenzündung hat und tut oft einfach nur weh. Ich habe zwar die Inko inzwischen wenigstens wieder etwas unter Kontrolle und hab so meine Wege gefunden mit der IC so klar zu kommen das ich wieder arbeitsfähig bin - aber gut geht definitiv anders. Von daher - ja - Windeln haben mein Leben verändert - nur leider was die Inko angeht nicht wirklich zum guten.

Wenn ich so auf mein Leben als DL in der Zeit davor zurück blicke muss ich sagen das mein Leben ohne Fetisch mit Sicherheit anders verlaufen währe. Ob nun besser oder schlechter weiß ich nicht - aber eben definitiv anders.

Das mit dem Selbstbewusstsein kenne ich auch. Meine ersten Windeln habe ich so anfang 20 gekauft. Damals gab es noch kein Internet wo man Windeln einfach bestellen konnte. Die musste man in der Apotheke kaufen. Ich erinnere mich noch gut wie ich irgendwann allen Mut zusammen genommen habe in eine Apotheke ging und welche gekauft habe. Ich war richtig stolz als ich das hinbekommen hatte und ich bin mir sicher das zum einen der Wille so etwas durch zu ziehen aber auch die Freude über den Erfolg sicher einiges dazu beigetragen haben, dass ich auch in anderen Dingen erfolgreich war.

Verschlossen war ich wahrscheinlich nur als Kind weil ich meine Gefühle da einfach nicht klar bekommen habe und niemanden hatte mit dem ich mich getraut hätte darüber zu reden. Als Jugendlicher hat sich das gegeben allerdings habe recht lange gedacht das ich ein echt verrückter Alien bin und kein anderer so eine bescheuerte Sexualität hat.

Einerseits hat mir das viel kaputt gemacht, weil ich mich - gerade im Umgang mit dem anderen Geschlecht sehr unbeholfen angestellt habe und ich einige Schwierigkeiten hatte Freundinnen zu finden. Auf der anderen Seite hat es allerdings auch dazu geführt, dass ich mich viel intensiver mit mir selbst auseinander gesetzt habe was am Ende sicher gut war. Alle meinen Freunde sind inzwischen wieder mindestens einmal geschieden... :-)
Schese9966
Ich bin mir auch sicher daß wir Frauen anders damit umgehen wenn eine Kollegin Windeln trägt, aus dem Grund dass wir Frauen alle schon seit den Jugendjahre Binden und Tampons nutzen müssen.
Bei euch Männer habe ich aber immer wieder daß Gefühl das dass Verhalten in der Gruppe mehr zählt als das aussehen und Erscheinungsbild. Kleider und das darunter sind zweitrangig.
Wenn ein Mann in Windeln seinen Mann steht gehört er dazu, da bin ich mir sicher.
Gruess Schese
Mickdl
Ich glaube die entscheidende Frage ist am Ende warum jemand Windeln trägt. Wegen meiner Inko habe ich bislang im alltäglichen miteinander eher mitleidige Blicke als Ablehnung erfahren - wenn das mal wer mitbekommen hat. Allerdings habe ich da mit Ü50 auch einen Vorteil...

Was meine Beziehung angeht war das schwieriger. Meine Partnerin war damals der Meinung das ich mich mit meinem Fetisch selber kaputt gemacht habe und das meine Inko nur die Konsequenz daraus und meine eigene Schuld sein. Sie hatte einfach Angst um mich. Das hat eine weile gedauert bis die Sache wieder im Lot war. Erschwerend kam hinzu das es am Anfang leider keine gescheite Diagnose und nur Medikamente gab die leider nur bedingt geholfen haben. Irgendwie habe ich am ende an mir selber gezweifelt und es hat mich jede Menge Mühe gekostet das Problem wenigstens tagsüber wieder halbwegs in den Griff zu bekommen. Erst in diesem Jahr kam bei einer Blasenspieglung heraus das ich wohl an interstitieller Zystitis leide. Nicht gut - aber wenigstens mal eine Diagnose...
buschwindroeschen
Hallo noch einmal,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Frau verständnisvoller mit der Situation (inkontinenter Mann) umgehen kann. Ich konnte meine Inkontinenz auf Arbeit nicht ganz verbergen. Es gibt inzwischen zwei Kolleginnen, die es wissen. Aber diese beiden unterstützen mich so, dass es niemand weiter mitbekommt. Auch meine Frau (ich war schon inkontinent, als ich sie kennen lernte), hatte kein Problem damit (zumindest schien es so).

Warum ich zu meiner Inkontinenz kam, weiss ich nicht und die Ärzte auch nicht. Anfangs ging man davon aus, dass es psychisch sei. Da hat man es mit einem Tablettencocktail gegen Depression und übermäßigen Harndrang versucht, dazu Therapie. Als die Spirale sich weiter nach unten drehte kam es zum stationären Aufenthalt. Was ich da an Medikamente bekam, weiss ich nicht. Alles ohne Erfolg. Also doch organisch? Also wieder Medikamente, dann Botox, dann Oberationen. Ohne wesentlichen Erfolg. Bei meiner letzten Operation im Januar wurden Nerven geschädigt, so dass ich nun auch noch (das andere Wort mit I) bin. Das hatt zur Folge, dass meine Frau, die immer zu mir gestanden hat, sich jetzt andersweilig "umsieht". Also geht man jetzt wieder auf die Psychoschiene. Wegen der Inko brauche ich keine Hilfe. Damit komme ich zurecht. Die Windeln gehören inzwischen zu mir, wie meine Brille. Es wird bestimmt noch interessant ...

Viele Grüße und ein schönes WE.
FuldaTiger
@ buschwindroeschen:

Wie kommst du auf die Idee, dass Frauen verständnisvoller mit der Situation inkontinenter Mann umgehen kann, wenn du auch hier schreibst, das sich deine Frau jetzt anderweitig "umsieht"??

Bei mir war meine Krankheit damals schon zu Beginn unserer Freundschaft bekannt und wir waren auch zur Genberatung in der Uniklinik als wir geheiratet haben und der Kinderwunsch immer größer wurde. Alles war damals wirklich in Ordnung.

Als es dann jedoch meine Krankheit schlimmer wurde und es mit meiner Inkontinenz losging, suchte sich meine Ex nach einem Jahr klammheimlich einen neuen Liebhaber, der ganz schnell für sie und unsere beiden jungen Kinder eine Wohnung suchte. Mir wurde klargemacht, dass ich als Behinderter keine Chance hatte die Kinder zu bekommen.

Jetzt gibt es den besten Stiefvater der Welt und ich bin nur noch der Geschenkepapa und mittlerweile -opa, den man ganz selten besucht und Mühe hat, seine Enkel mal zu sehen.