colognefire
Hi Ihr!
Eins vorne weg: Ich hab zwar einen Inflatables-Fetisch (non-popper, für die Experten ), aber diesen möchte ich in diesem Beitrag mal außen vor lassen und mich mal ernsthaft mit der Frage auseinander setzen.
In letzter Zeit stelle ich mir immer wieder die Frage, wie normal eigentlich mittlerweile Schwimmflügel oder allgemein Schwimmhilfen, besonders bei Kinder und Jugendlichen, sind.
Noch vor ein paar Jahren habe ich es selbst mitbekommen, dass Kinder, die vielleicht 6 oder 7 waren und noch Schwimmflügel angezogen haben, von gleichaltrigen ausgelacht und gemobbt wurden, mittlerweile kommt es mir aber so vor als gäbe es da eine Generationswandel, wenn man es so nennen mag.
Zum einen könnte es daran liegen, dass den (meisten) Kindern ja mittlerweile von klein auf beigebracht wird, dass Mobbing so zusagen "böse" ist, damals war es noch nicht so ein großes Thema, da nannte man das einfach "ärgern".
Aber was ich eher denke ist, dass es immer mehr Nichtschwimmer gibt, die Eltern können den Kindern selbst kein Schwimmen beibringen, weil sie es selbst nie gelernt haben.
Es werden immer mehr Schwimmbäder geschlossen, weil die Städte kein Geld mehr haben, die Leidtragenden sind die Schulen und somit die Kinder.
Zu meiner (Grund)Schulzeit (vor fast 30 Jahren), gab es ab der 2. Klasse Schwimmunterricht im 5 Minuten von der Schule entfernten Schwimmbad, nachdem dieses geschlossen wurde, weil gravierende Mängel festgestellt wurden, ging es ins 10 Minuten von der Schule entfernte Schwimmbad, dort hatten wir dann volle 2h Zeit. Heutzutage gibt es entweder garkeinen Schwimmunterricht mehr, oder die Schwimmbäder selbst sind schon 30 Minuten oder mehr entfernt, so dass vielleicht noch 60 Minuten für den Schwimmunterricht verbleiben, abzüglich die Zeit fürs An- und Ausziehen, macht vielleicht noch 30 Minuten Unterricht.
Aber um zum Thema zurück zu kommen: Im Moment kommen im TV viele Berichte über das Schwimmen (lernen), bzw. die Sicherheit beim Schwimmen, dort sieht man auch immerwieder ältere Kinder die noch Schwimmflügel an haben, vor kurzem kam ein Bericht über einen "Testlauf" bei einem neuen Schwimmbad, dort wurden alle Schüler*innen der 1. bis 8. Klasse der örtlichen Schulen eingeladen kostenlos das Schwimmbad zu besuchen, ich war erstaunt zu sehen, dass da fast jedes(!) Kind noch Schwimmflügel an hatte, sprich 6 bis 13-jährige (grob ausgerechnet Alter->Schulklasse) Schüler.
Ich weiß natürlich nicht, ob da in dieser Stadt/diesem Ort, besonders viele geflüchtete Leben, die ja nochmal eine Ausnahme bilden.
Nun hab ich heute, als ich mit der Bahn unterwegs war ein Gespräch von ein paar Schülern mitbekommen, die waren auch so zwischen 10 und 12:
(Gedächtnisprotokoll)
S1: "Sollen wir Wochenende Freibad gehen?"
S2: "Ja gehen wir"
S3: "Muss ich gucken wo ich Schwimmflügel hab."
S4: "Muss ich auch gucken."
S1: "Ach braucht Ihr noch?"
S5: "Ja, ich auch."
S1: "Ah okay."
S2: "Wo soll'n wir treffen?"
S4: "Was kostet Freibad? 5 Euro?"
Keine bisschen gemobbe oder Ansätze von peinlich sein.
Das Gespräch hätte ich mir damals, so garnicht vorstellen können, da wäre es vermutlich eher so abgelaufen:
S1: "Sollen wir am Wochenende ins Freibad gehen?"
S2: "Ja, können wir machen."
S3: "Muss ich mal gucken wo ich meine Schwimmflügel hab."
S1: "Willst Du mich verarschen? Kannst Du echt nicht schwimmen?"
S3: "Nein, kann ich nicht."
(Wird von den anderen ausgelacht)
Das ist echt erstaunlich, irgendwie ist sowas "normaler" und "alltäglicher" geworden und kein Tabu mehr. Daher meine Frage, wie "normal" ist sowas eigentlich geworden? Sind das nur Ausnahmen, oder ist das mittlerweile ganz normal geworden, dass ältere Kinder und Jugendliche so ganz offen damit umgehen? Dabei dachte ich dass die heutige Jugend eher "asihafter" und rücksichtsloser geworden ist.
Gut, wenn man jetzt zu den Nachbarn in den Niederlanden rüber schaut, sieht das wieder ganz anders aus, da ist es schon normal. Teilweise herrscht dort in den Schwimmbädern Schwimmflügelpflicht bis 12 Jahre, egal welches Abzeichen man hat. In anderen Regionen dort, geht es danach welches "Zwemdiploma" man hat (A, B oder C), zu vergleichen mit den Deutschen Abzeichen Bronze, Silber und Gold, das Seepferdchen lasse ich mal außen vor, für mich ist das kein richtiges Schwimmabzeichen, sondern eigentlich dafür gedacht Kinder zu motivieren weiter zu machen. Das Seepferdchen heißt einfach nur, dass sich die Kinder 25m selbstständig (nicht in offenen Gewässern) über Wasser halten können, nicht mehr und nicht weniger. "Seepferdchenkinder" sind noch lange keine sicheren Schwimmer.
Es gibt übrigens sogar eine EU-Norm:
Wie seht Ihr das? Normal? Unnormal? Nur Ausnahmen? Was ist Euer Eindruck?
Eins vorne weg: Ich hab zwar einen Inflatables-Fetisch (non-popper, für die Experten ), aber diesen möchte ich in diesem Beitrag mal außen vor lassen und mich mal ernsthaft mit der Frage auseinander setzen.
In letzter Zeit stelle ich mir immer wieder die Frage, wie normal eigentlich mittlerweile Schwimmflügel oder allgemein Schwimmhilfen, besonders bei Kinder und Jugendlichen, sind.
Noch vor ein paar Jahren habe ich es selbst mitbekommen, dass Kinder, die vielleicht 6 oder 7 waren und noch Schwimmflügel angezogen haben, von gleichaltrigen ausgelacht und gemobbt wurden, mittlerweile kommt es mir aber so vor als gäbe es da eine Generationswandel, wenn man es so nennen mag.
Zum einen könnte es daran liegen, dass den (meisten) Kindern ja mittlerweile von klein auf beigebracht wird, dass Mobbing so zusagen "böse" ist, damals war es noch nicht so ein großes Thema, da nannte man das einfach "ärgern".
Aber was ich eher denke ist, dass es immer mehr Nichtschwimmer gibt, die Eltern können den Kindern selbst kein Schwimmen beibringen, weil sie es selbst nie gelernt haben.
Es werden immer mehr Schwimmbäder geschlossen, weil die Städte kein Geld mehr haben, die Leidtragenden sind die Schulen und somit die Kinder.
Zu meiner (Grund)Schulzeit (vor fast 30 Jahren), gab es ab der 2. Klasse Schwimmunterricht im 5 Minuten von der Schule entfernten Schwimmbad, nachdem dieses geschlossen wurde, weil gravierende Mängel festgestellt wurden, ging es ins 10 Minuten von der Schule entfernte Schwimmbad, dort hatten wir dann volle 2h Zeit. Heutzutage gibt es entweder garkeinen Schwimmunterricht mehr, oder die Schwimmbäder selbst sind schon 30 Minuten oder mehr entfernt, so dass vielleicht noch 60 Minuten für den Schwimmunterricht verbleiben, abzüglich die Zeit fürs An- und Ausziehen, macht vielleicht noch 30 Minuten Unterricht.
Aber um zum Thema zurück zu kommen: Im Moment kommen im TV viele Berichte über das Schwimmen (lernen), bzw. die Sicherheit beim Schwimmen, dort sieht man auch immerwieder ältere Kinder die noch Schwimmflügel an haben, vor kurzem kam ein Bericht über einen "Testlauf" bei einem neuen Schwimmbad, dort wurden alle Schüler*innen der 1. bis 8. Klasse der örtlichen Schulen eingeladen kostenlos das Schwimmbad zu besuchen, ich war erstaunt zu sehen, dass da fast jedes(!) Kind noch Schwimmflügel an hatte, sprich 6 bis 13-jährige (grob ausgerechnet Alter->Schulklasse) Schüler.
Ich weiß natürlich nicht, ob da in dieser Stadt/diesem Ort, besonders viele geflüchtete Leben, die ja nochmal eine Ausnahme bilden.
Nun hab ich heute, als ich mit der Bahn unterwegs war ein Gespräch von ein paar Schülern mitbekommen, die waren auch so zwischen 10 und 12:
(Gedächtnisprotokoll)
S1: "Sollen wir Wochenende Freibad gehen?"
S2: "Ja gehen wir"
S3: "Muss ich gucken wo ich Schwimmflügel hab."
S4: "Muss ich auch gucken."
S1: "Ach braucht Ihr noch?"
S5: "Ja, ich auch."
S1: "Ah okay."
S2: "Wo soll'n wir treffen?"
S4: "Was kostet Freibad? 5 Euro?"
Keine bisschen gemobbe oder Ansätze von peinlich sein.
Das Gespräch hätte ich mir damals, so garnicht vorstellen können, da wäre es vermutlich eher so abgelaufen:
S1: "Sollen wir am Wochenende ins Freibad gehen?"
S2: "Ja, können wir machen."
S3: "Muss ich mal gucken wo ich meine Schwimmflügel hab."
S1: "Willst Du mich verarschen? Kannst Du echt nicht schwimmen?"
S3: "Nein, kann ich nicht."
(Wird von den anderen ausgelacht)
Das ist echt erstaunlich, irgendwie ist sowas "normaler" und "alltäglicher" geworden und kein Tabu mehr. Daher meine Frage, wie "normal" ist sowas eigentlich geworden? Sind das nur Ausnahmen, oder ist das mittlerweile ganz normal geworden, dass ältere Kinder und Jugendliche so ganz offen damit umgehen? Dabei dachte ich dass die heutige Jugend eher "asihafter" und rücksichtsloser geworden ist.
Gut, wenn man jetzt zu den Nachbarn in den Niederlanden rüber schaut, sieht das wieder ganz anders aus, da ist es schon normal. Teilweise herrscht dort in den Schwimmbädern Schwimmflügelpflicht bis 12 Jahre, egal welches Abzeichen man hat. In anderen Regionen dort, geht es danach welches "Zwemdiploma" man hat (A, B oder C), zu vergleichen mit den Deutschen Abzeichen Bronze, Silber und Gold, das Seepferdchen lasse ich mal außen vor, für mich ist das kein richtiges Schwimmabzeichen, sondern eigentlich dafür gedacht Kinder zu motivieren weiter zu machen. Das Seepferdchen heißt einfach nur, dass sich die Kinder 25m selbstständig (nicht in offenen Gewässern) über Wasser halten können, nicht mehr und nicht weniger. "Seepferdchenkinder" sind noch lange keine sicheren Schwimmer.
Es gibt übrigens sogar eine EU-Norm:
Zitat: |
Auszug (EN 16582-1) Schwache Schwimmer oder Nichtschwimmer müssen persönliche Schutzausrüstung (Schwimmflügel, Schwimmweste etc.) tragen, wenn sie in Schwimmbecken gehen. Wenn das Schwimmbecken nicht benutzt oder überwacht wird, entfernen Sie sämtliche Spielsachen aus dem Schwimmbecken und seiner Umgebung, um zu verhindern, dass Kinder davon angezogen werden. |
Wie seht Ihr das? Normal? Unnormal? Nur Ausnahmen? Was ist Euer Eindruck?